Kaum ein Tier kann so tief enttäuscht schauen wie ein Hund,
dem man gerade „Nein" gesagt hat.

Jeffery Masson

Im Frühjahr geht es los: Genüsslich kauend weiden die Hunde auf der frisch ergrünten Wiese. Aber auch in anderen Jahreszeiten fressen die Raubtiere Gras, manchmal hastig und geradezu getrieben.

Hier die Gründe:

· Das neue Gras schmeckt sehr saftig und aromatisch. Heuballen für Pferde oder Kaninchen, die jenen ersten Wuchs beinhalten, sind am beliebtesten und teuersten. Das Gras ist besonders nährstoff- und rohfaserreich, und hält damit den Darm in Schwung.
· Gras hilft bei Stress. Es schmeckt süß, denn es enthält zuckerartige Stoffe. Wenn ein Hund überfordert oder sehr aufgeregt ist, also gestresst, sinkt sein Blutzuckerspiegel. Durch die Aufnahme von Gras steigt er wieder an, was dem Hund hilft, die Situation zu bewältigen, und seine Konzentrationsfähigkeit steigert.
· Das Kauen und Malmen entspannt, da durch die Bewegung der Kieferknochen Endorphine (Glückshormone) freigesetzt werden.
· Bei Magenproblemen dient Gras als Transportmittel. Wenn ein Hund etwas Unverdauliches oder Giftiges gegessen hat, sind Schmerzen die Folge, und der Körper möchte den Stoff möglichst schnell ausscheiden. Ein Hund erbricht sich also nicht, weil er Gras gefressen hat, sondern er frisst Gras, damit er sich erbrechen oder den Stoff rektal absondern kann. Darum wird übrigens auch oft die Gabe von Sauerkraut empfohlen, wenn der Hund ein Stück Plastik oder ähnliches geschluckt hat: Es wickelt sich wie Gras um den Fremdkörper.
· Gras enthält Wasser, und wird daher von durstigen Hunden in Mangel einer Trinkquelle gefressen. Hunde haben übrigens nicht nur im Sommer beim Spaziergehen Durst. Hunde, die besonders viel Schnüffeln, oder Fährten laufen, brauchen mehr Wasser als andere, da die Nasenarbeit die Riechepithele stark beansprucht und die Schleimhäute austrocknen. Wassermangel verursacht - wie beim Menschen - Kopfschmerzen und beeinträchtigt die Konzentrationsfähigkeit. Stark gestresste Hunde benötigen ebenfalls mehr Wasser, da Stress die Nebennierenrinde beeinflusst, die wiederum den Wasserhaushalt im Körper steuert.

Autorin: Sonja Hoegen, Hundeschule dogcom

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