Tiere können nicht für sich selbst sprechen.
Und deshalb ist es so wichtig,
dass wir als Menschen unsere Stimme für sie erheben
und uns für sie einsetzen.

Gillian Anderson

Da mein Rüde Lewis an Leishmaniose erkrankt ist, habe ich mich natürlich besonders mit dieser Krankheit befassen müssen. Sie finden im Folgenden eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Dinge, die man über diese parasitäre Krankheit wissen muss.

Eine direkte Übertragung von Tier zu Tier oder Tier zu Mensch wurde bisher nicht nachgewiesen. Über Hundebisse kann Leishmaniose nicht übertragen werden. Ein erhöhtes Übertragungsrisiko via offener Ekzeme besteht für Menschen mit einer Autoimmunerkrankung.

Was ist Leishmaniose?
· Es handelt sich um eine parasitäre Erkrankung von Menschen und Tieren.
· Es gibt viele Krankheitsformen der Leishmaniose, die Zuordnung erfolgt nach der jeweiligen geographischen Verbreitung der einzelnen Leishmanien-Arten. D.h. von Leishmaniose befallene Hunde können in Griechenland andere Symptome zeigen als Hunde aus Spanien.
· Es gibt 3 Formen der Leishmaniose: Haut-,innere- und Schleimhautleishmaniose.
 
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Die Leishmanien
Die Erreger befinden sich beim Säugetier in den Zellen von Knochenmark, Leber und Milz. Sie vermehren sich innerhalb der weißen Blutkörperchen, die für das Immunsystem von großer Bedeutung sind.

Infizierung
· Die Sandmückenweibchen infizieren sich über das Blut eines Säugetieres (Aufnahme eines besiedelten weißen Blutkörperchens). Im Darm der Mücke erfolgt die Entwicklung der Leishmanien, nach 5-10 Tagen ist die Mücke vom Darm bis zum Kropf „verstopft", beim nächsten Stich werden Parasiten herausgewürgt. Der nächste „Kandidat" ist infiziert.
· Ausserdem kann die Übertragung über die Plazenta auf die Hundeembryos stattfinden, wobei nicht alle Neugeborenen innerhalb eines Wurfes infiziert sein müssen.
· Ein Nachweis über Wundsekret aus offenen Ekzemen wurde bisher nicht erbracht.


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Symptome 1 - sichtbar
· Unspezifische Symptome wie Durchfall, Trägheit, Appetitlosigkeit, schleichender Gewichtsverlust
· Ausfransen der Ohren
· Hautveränderungen (Schuppen, Verkrustungen, offene Stellen)

Symptome 2 - sichtbar
· Haarausfall
· Überlange Krallen
· Verkümmerte Gesichtsmuskulatur
· Lymphknotenschwellung
· Entzündung von Augenlid, Hornhaut, Bindehaut
· Nasenbluten
· Geruch faulig, stinkend

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Symptome 3 - nicht sichtbar
· Anämie: niedrige Werte von Hämatokrit (%satz der festen Blutbestandteile) sowie von Hämoglobin (roter Blutfarbstoff)
· Schäden an Leber, Milz und Niere
 
 
Wo lebt die Sandmücke?
· In allen Anrainerstaaten des Mittelmeers, aber auch schon in kleineren Kolonien in Belgien, CH, Süddeutschland vorgekommen
· Die Larven benötigen zur Entwicklung eine hohe Bodenfeuchtigkeit (Ställe, Komposthaufen etc)
· Die Sandmücken sind nachtaktiv (und nicht Dämmerungsaktiv!)
· Sie „schlagen nur zu", wenn das Opfer schläft, da das Blutsaugen ca 2-5 min dauert und ein schmerzhafter Stich ist.
· Die Sandmücke ist sehr leicht und daher windanfällig, d.h. sie kommt nicht direkt an Stränden vor.

Wann bricht die Krankheit aus?
· Die Inkubationszeit kann bis zu 4 Jahren betragen!!!! Es kann also wirklich sehr lange dauern, bis man merkt, dass der Hund erkrankt ist.
· Die Symptome können plötzlich oder schleichend auftreten.

Diagnose
· Leishmanien lassen sich nur schwer im Blut nachweisen.
· Eine sehr genaue Diagnose kann über das Knochenmark oder die Lymphknoten gemacht werden. Da diese jedoch mit sehr viel Stress und Aufwand verbunden ist, empfiehlt sich deshalb der
· Antikörpertest: Das befallene Tier bildet nach einer Zeit im Blut Antikörper, diese werden in Titer gemessen

Wie sieht die Therapie aus?
· Canine Leishmaniose ist nicht heilbar
· Bei rechtzeitiger Behandlung kann die Krankheit aufgehalten werden.
· Wichtig wie bei allen schweren Erkrankungen sind: Stressvermeidung, Ernährung mit hochwertigem Futter, sowie das Beobachten der kleinsten Anzeichen
· Ein gängiges Mittel bei uns ist ein Gichtmittel aus der Humanmedizin; es hemmt die Parasiten im Wachstum und verdrängt sie aus dem Knochenmark ins Bindegewebe.

Was kann man im Vorfeld unternehmen?
· Es gibt keine Impfung.
· Auf jeden Fall für jede Fahrt südlich & östlich der Alpen das Protectorband Scalibor anlegen- vor dem Urlaub immer mit dem Tierarzt darüber reden.
· Hund in Risikogebieten nachts nicht draussen schlafen lassen
· Moskitonetze mitnehmen

Weiterführende Infos
Weitere Krankheiten (vor allem durch Zeckenübertragung) wie Ehrlichiose, Babesiose, Hepatozoonose etc. sowie mehr über die Leishmaniose unter
www.parasitus.com
www.leishmaniose.de





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